Allgemeiner Vollzugsdienst Quelle: Bilddatenbank Justiz

Die im allgemeinen Vollzugsdienst  (der größten Berufsgruppe in der Anstalt) tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben den meisten Kontakt mit den Gefangenen. Ihre Tätigkeit ist wesentlich vielseitiger, aber auch schwieriger als es sich diejenigen vorstellen, die den Alltag im Gefängnis aus dem Kino oder dem Fernsehen zu kennen glauben.

Zum einen wirken sie als Betreuer in einem Team bei der Behandlung mit und müssen gleichzeitig für die Sicherheit und Ordnung in der Anstalt sorgen. Zum anderen sind sie auch eingesetzt als Pforten-, Küchen-. Kammerbedienstete, als Bedienstete im Fahrdienst und (mit entsprechender Zusatzausbildung) im Krankenpflegedienst. Hinzu kommt die Freizeitgestaltung und der Sport für Gefangene. Auch der Arbeitseinsatz der Gefangenen innerhalb und außerhalb der Anstalt muss geregelt werden. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt allerdings in der Betreuung von Gefangenen, in der Regel in Gruppen zu ca. 10 Inhaftierten.

Für die Betreuungsarbeit ist es besonders wichtig, möglichst viele und genaue Kenntnisse über die Persönlichkeit und die Lebensumstände eines Gefangenen zu erlangen. Daher führen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des allgemeinen Vollzugsdienstes viele Gespräche mit den  Gefangenen und werten die Gefangenenpersonalakten aus. Die Kontaktaufnahme zu Angehörigen und  zu Behörden (Arbeits- und Sozialämtern pp.) gehören ebenso dazu wie das Abgeben schriftlicher Stellungnahmen über das Verhalten der Gefangenen und deren Entwicklung während der Inhaftierung, wenn es um die Frage einer Bewährungsentlassung geht. Oft müssen vor einer Entlassung auch noch Personal- und Arbeitspapiere beschafft werden oder die Gefangenen benötigen  Unterstützung bei der Suche nach einer Wohnung oder einem Arbeitsplatz.

Das Ganze will auch noch dokumentiert und in den Akten festgehalten werden. Auch das macht der allgemeine Vollzugsdienst unter Zuhilfenahme moderner Informationstechnik.

Für die Bediensteten ist es Pflicht, sich durch regelmäßigen Sport körperlich fit zu halten und sich durch Erlernen sog. "Sicherungstechniken" in Gefahrensituationen ohne Waffen verteidigen zu können. Obwohl wir in unserer Anstalt des offenen Vollzuges von Schusswaffen keinen Gebrauch machen, soll jeder Bedienstete mit der Handhabung der Schusswaffen vertraut sein. Man muss auch damit rechnen, in anderen Anstalten mit höherem Sicherheitsbedürfnis (auch vorübergehend) Dienst tun zu müssen; dann muss man mit Schusswaffen umgehen können.

Da eine Justizvollzugsanstalt rund um die Uhr in Betrieb ist, verrichten die Bediensteten des allgemeinen Vollzugsdienstes Wechseldienst einschließlich Wochenend- und Feiertagsdienst. Mehrmals im Jahr werden sie auch zum Nachtdienst herangezogen.

Weitere Behandlungs- und Betreuungsangebote

  • Ordner Sport und Freizeit
    Der Bereich der Freizeitgestaltung nimmt in der heutigen Zeit einen immer wichtigeren Platz ein.